Gefeiert werden konnte die Mitteilung über die Aufnahme der Dorfregion Aller-Wölpe in das Dorfentwicklungsprogramm aus dem Landwirtschaftsministerium in Hannover zwar schon im März. Dies mussten alle Beteiligten aufgrund der Corona-Pandemie allerdings zunächst für sich alleine tun, so dass es der Sache keinen Abbruch tat.
In einer ersten gemeinsamen Besprechung mit dem Amt für regionale Landesentwicklung (ArL) haben sich jetzt die kommunalen Vertreter aus der Stadt Rethem (Aller) und den Gemeinden Frankenfeld (Landkreis Heidekreis) und Dörverden (Landkreis Verden) in einer Videokonferenz ausgetauscht.
„Der Antrag hat inhaltlich voll überzeugt, so dass ich zu diesem Erfolg nur gratulieren kann und mich auf eine erfolgreiche Umsetzung freue“, ist Siegfried Dierken vom Amt für regionale Landesentwicklung über die neue Dorfregion im Zuständigkeitsbereich der Verdener Geschäftsstelle erbaut. Besonders das lokale Engagement der Menschen im Antragsverfahren habe ihn beeindruckt.
„Zunächst ist nun zwischen den drei Kommunen über die Projektträgerschaft zu entscheiden um anschließend ein Planungsbüro zu beauftragen, welches den Prozess zur Erarbeitung des Dorfentwicklungsplans begleitet“, erläutert Dörverdens Bürgermeister Alexander von Seggern den weiteren Ablauf.
Stadt- und Gemeindedirektor Cort-Brün Voige ergänzt: „Dabei werden wir uns auch weiterhin sehr eng mit dem ArL abstimmen. Eine Beschlussfassung in den politischen Gremien dazu ist noch vor der Sommerpause geplant.“ Die Kosten für den Dorfentwicklungsplan werden dabei mit 75 % vom Land gefördert.
Im Dorfentwicklungsplan werden insbesondere die Ziele und Entwicklungsmöglichkeiten für die Dörfer sowie die Projektideen festgeschrieben. Es stellt damit das „Regiebuch“ für die Dorfregion in den kommenden Jahren dar.
Das niedersächsische Dorfentwicklungsprogramm läuft über mehrere Jahre. Sowohl die Gemeinden als auch Privatpersonen, Vereine und Kleinstunternehmen können Fördermittel zur Umsetzung von Projekten erhalten. Privatpersonen können zum Beispiel Förderanträge für bauliche Maßnahmen an historischen Wohn- und Nebengebäuden (Baujahr vor 1950), sowie auf dem Grundstück oder für die Umnutzung leerstehender Gebäude oder Gebäudeteile stellen. Öffentliche Projekte können Maßnahmen für die Dorfgemeinschaft, den Freiraum, die Sanierung öffentlicher Gebäude, Mehrzweckgebäude oder den Tourismus sein. Die attraktiven Förderquoten betragen je nach Einzelfall zwischen 30 und 73 Prozent. Der erste Antragsstichtag für konkrete Projekte könnte der 15.09.2022 sein, wenn alles wie erwartet klappt.
„Der Grundstein für die kreisübergreifende Zusammenarbeit als neue Dorfregion ist nun offiziell gelegt. Jetzt geht es erneut an die inhaltliche Arbeit“, setzen Voige und von Seggern weiterhin auf das ungebrochene Engagement der Einwohner sowie der Vereine und Gruppen in den beteiligten Orten. Wenn es die Coronalage entsprechend zulässt, hoffentlich bald auch wieder in öffentlichen Präsenzveranstaltungen mit vielen Menschen vor Ort.