Die Orte Hedern, Bosse, Frankenfeld der Gemeinde Frankenfeld, Stöcken, Wohlendorf, Rethem Moor, Rethem Stadt für die Stadt Rethem (Aller) sowie für Hülsen und Westen der Gemeinde Dörverden wollen gemeinsam einen Antrag zur Aufnahme in das niedersächsische Dorfentwicklungsprogramm als „Dorfregion Aller-Wölpe“ stellen. „Die Dorfentwicklung ist ein gemeinsames Projekt, getragen durch die Einwohnerinnen und Einwohner sowie die Vereine und Gruppen in unseren Orten“, so Alexander von Seggern, Bürgermeister der Gemeinde Dörverden. „Bei einer Aufnahme in dieses Förderprogramm profitieren alle Orte für einen längeren Zeitraum“.
Was bedeutet Dorfentwicklung?
Das niedersächsische Dorfentwicklungsprogramm läuft über mehrere Jahre. Sowohl die Gemeinden als auch Privatpersonen, Vereine und Kleinstunternehmen können Fördermittel zur Umsetzung von Projekten erhalten (zwischen 30 – 73 %).
Öffentliche Projekte können Maßnahmen für die Dorfgemeinschaft, den Freiraum, die Sanierung öffentlicher Gebäude, Mehrzweckgebäude, Tourismus etc. sein.
Privatpersonen können Förderanträge für bauliche Maßnahmen an historischen Wohn- und Nebengebäuden (z. B. Dächer, Fassaden, Fenster, Türen), deren Baujahr vor 1950 liegt, sowie auf dem Grundstück (Hof- und Gartengestaltung, Einfriedungen, Pflanzungen) oder für die Umnutzung leerstehender Gebäude oder Gebäudeteile stellen.
„Unser gemeinsames Ziel ist es, durch die kreisübergreifende Zusammenarbeit in dieser Dorfregion unsere Ortschaften fit für die Herausforderungen der Zukunft zu machen und die Lebensqualität in den Dörfern zu erhöhen“ erläutert Cort-Brün Voige, Stadtdirektor der Stadt Rethem und Gemeindedirektor der Gemeinde Frankenfeld.
Cort-Brün Voige (Stadtdirektor der Stadt Rethem (Aller) und Gemeindedirektor der Gemeinde Frankenfeld) und Dörverdens Bürgermeister Alexander von Seggern (links) mit Blick vom Burghof Rethem aus auf die Aller, die unter anderem ein verbindendes Element der drei Kommunen der Dorfregion ist.© Gemeinde Dörverden
Der erste Schritt für das Dorfentwicklungsprogramm – Der Aufnahmeantrag ist gestellt
Um am Dorfentwicklungsprogramm des Landes Niedersachsen teilnehmen zu können, ist ein Aufnahmeantrag notwendig. Dieser Antrag wurde von der Stadt Rethem, den Gemeinden Dörverden und Frankenfeld sowie dem Planungsbüro mensch und region, welches für die Erstellung des Aufnahmeantrags beauftragt worden ist, gemeinsam verfasst. Hier sind viele Fragen zum jetzigen Zustand der Dörfer und zur Zukunft der Ortschaften beantwortet. Aufgrund der Corona-Pandemie wurden zwei Versionen des Aufnahmeantrags beim Amt für regionale Landesentwicklung (ArL) Verden, also der zuständigen Behörde, eingereicht. Im vorläufigen Antrag wurden die Grundlagendaten hinterlegt, die ohne Bürgerbeteiligung eingereicht werden konnten.
Online-Umfrage zur ersten Bürgerbeteiligung abgeschlossen
Für eine möglichst breite Bürgerbeteiligung wurde neben den Bürgerversammlungen in den teilnehmenden Gemeinden zudem eine Online-Befragung durchgeführt. Die Umfrage war bis zum 02.08.2020 geöffnet und ist auf sehr große Resonanz gestoßen. Insgesamt haben 159 Personen teilgenommen.
Die Grundschule Westen war Endpunkt des Hülsener und zugleich Startpunkt des Westener Dorfrundganges mit dem Planungsbüro: Wolfgang Kleine-Limberg (mensch und region), Karin Gottschalk (Ortsvorsteherin Hülsen), Matthias Lange (mensch und region), Heinrich Bodenstab (Ortsvorsteher Westen) und Bürgermeister Alexander von Seggern (v.l.n.r.)© Gemeinde Dörverden
Wie geht es nach der möglichen Aufnahme in das Dorfentwicklungsprogramm weiter?
Aufstellung des Dorfentwicklungsplanes (ab 2021)
Sollte der Antrag der Dorfregion erfolgreich sein, erstellt ein beauftragtes Planungsbüro in enger Beteiligung mit den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort den Dorfentwicklungsplan. Dieser enthält neben der Ist-Beschreibung auch die Ziele und Entwicklungsmöglichkeiten für die Dörfer sowie die Projektideen und stellt das „Regiebuch“ für die Dorfregion in den kommenden Jahren dar.
Umsetzungsbegleitung (ab 2022 – für ca. 5 Jahre)
Sobald der Dorfentwicklungsplan fertig gestellt ist, dient er als Grundlage und Voraussetzung für die Beantragung einzelner Projekte zur Weiterentwicklung der Ortschaften. Welche das sind, entscheiden die beteiligten Bürger gemeinsam mit den Vertretern der Ortschaften und der Kommunen. Parallel haben Privatpersonen die Möglichkeit, Förderanträge für Ihre Gebäude und Grundstücke zu stellen.
Eine Aufnahme in das Dorfentwicklungsprogramm ist nicht garantiert. Daher war das Engagement der Bürgerinnen und Bürger vor Ort sowie die eingebrachten Ziele und Ideen sehr wichtige Kriterien, die sich hoffentlich positiv auf die Bewertung des Aufnahmeantrags auswirken.
Weitere Informationen zum niedersächsischen Dorfentwicklungsprogramm sind in folgenden Links des Ministeriums für Landwirtschaft nachzulesen: